Investitions- und Finanzplanung

INVESTITIONS- UND FINANZPLANUNG 2014 BIS 2018 IM KONZERNBEREICH AUTOMOBILE
in Mrd. €

Die Investitionstätigkeit im Konzernbereich Automobile wird sich nach unserer aktuellen Planung in den Jahren 2014 bis 2018 auf insgesamt 84,2 Mrd. € belaufen, davon entfallen 63,4 Mrd. € auf Sachinvestitionen. Mit rund 60 % tätigen wir mehr als die Hälfte der Sachinvestitionen allein in Deutschland. Von 2014 bis 2018 wird sich die Sachinvestitionsquote (Investitionen in Sachanlagen in Prozent vom Umsatz) auf einem wettbewerbsfähigen Niveau von 6 bis 7 % bewegen. Die Investitionstätigkeit umfasst neben den Sachinvestitionen auch die Zugänge aktivierter Entwicklungskosten in Höhe von 19,5 Mrd. €. Die Investitionen in neue Werke und Modelle sowie in die Entwicklung alternativer Antriebe und modularer Baukästen schaffen für Volkswagen die Voraussetzungen für profitables, nachhaltiges Wachstum. Darin enthalten sind auch verpflichtende Umfänge, die auf Entscheidungen aus abgeschlossenen Geschäftsjahren beruhen.

Der wesentliche Anteil der Sachinvestitionen des Automobilbereichs entfällt mit 41,2 Mrd. € beziehungsweise rund 65 % auf die Modernisierung und Erweiterung der Produktpalette unserer Marken. Das hohe Investitionsniveau resultiert unter anderem aus

Vorleistungen im Rahmen der Abgasnorm Euro-6, die eine umfangreiche Erneuerung der Fahrzeug- und Motorenpalette notwendig machen. Dabei stehen neue Fahrzeuge und Nachfolgemodelle in nahezu allen Fahrzeugklassen auf Basis der modularen Baukastentechnologie im Mittelpunkt; hinzu kommen die entsprechenden Komponenten. Wir setzen damit unsere Modelloffensive konsequent fort, um neue Märkte und Segmente zu erschließen. Im Bereich Aggregate führen wir neue Motorengenerationen mit verbesserter Leistung und geringeren Verbrauchs- und Emissionswerten ein, dabei bilden Hybrid- und Elektromotoren einen Schwerpunkt.

In den kommenden fünf Jahren wird Volkswagen darüber hinaus 22,2 Mrd. € produktübergreifend investieren, darin enthalten sind auch Kapazitätserweiterungen. Aufgrund unserer hohen Qualitätsziele und unseres Anspruchs, die Fertigungsprozesse kontinuierlich zu verbessern, sind außerdem Investitionen in unsere Presswerke und Lackieranlagen erforderlich. Außerhalb der Produktion investieren wir im Wesentlichen in die Bereiche Entwicklung, Qualitätssicherung, Vertrieb, Originalteileversorgung und Informationstechnologie.

Wir haben den Anspruch, die Investitionen im Automobilbereich aus eigener Kraft zu finanzieren und erwarten, dass sich der Cash-flow aus dem laufenden Geschäft im Planungszeitraum 2014 bis 2018 auf 115,8 Mrd. € belaufen wird. Die erwirtschafteten Mittel werden damit den Investitionsbedarf des Konzernbereichs Automobile voraussichtlich um 31,6 Mrd. € übertreffen und unsere Liquiditätssituation weiter verbessern. Der Netto-Cash-flow des Konzernbereichs Automobile wird voraussichtlich moderat unter dem Vorjahresniveau liegen, aber dennoch deutlich zur finanziellen Stärkung des Konzerns beitragen.

Diese Planung beruht auf den derzeitigen Strukturen des Volkswagen Konzerns. Die mit dem Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag mit der MAN SE einhergehende mögliche Abfindung an andere Aktionäre ist nicht berücksichtigt. Unsere Gemeinschaftsunternehmen in China sind nicht im Konsolidierungskreis und damit auch nicht in den oben genannten Zahlen enthalten. Von 2014 bis 2018 werden diese Joint Ventures insgesamt 18,2 Mrd. € in neue Werke und Produkte investieren, wobei die Gesellschaften diese Investitionen aus eigenen Mitteln finanzieren werden.

Im Konzernbereich Finanzdienstleistungen planen wir von 2014 bis 2018 Investitionen in Höhe von 2,6 Mrd. €. Im Working Capital gehen wir davon aus, dass sich aus dem Anstieg des Vermietvermögens und der Forderungen aus Leasing-, Kunden- und Händlerfinanzierungen eine Mittelbindung von 81,8 Mrd. € ergeben wird. Den Kapitalbedarf von insgesamt 84,5 Mrd. € wollen wir zu etwa 43 % aus dem Brutto-Cash-flow finanzieren. Der verbleibende Mittelbedarf soll – wie in der Branche üblich – vor allem durch Daueremissionsprogramme, die im Geld- und Kapitalmarkt etabliert sind, und durch Kundeneinlagen aus dem Direktbankgeschäft gedeckt werden.