Lautlos

Der Pianist Lang Lang über seine erste Fahrt mit dem Volkswagen e-up!1 und das besondere Erlebnis, sich lautlos fortzubewegen.

I
st
der
Motor
schon
an?
Oh, wir
fahren ja
schon!
Es ist eine
besondere
Erfahrung,
in einem Auto
zu sitzen –
und trotzdem fast vollkommene
Stille zu genießen. Ich bin oft im Auto unterwegs.
Auf vielen Strecken innerhalb Europas verzichte ich auf das Flugzeug,
weil mir das Fliegen häufig zu umständlich ist. So gesehen
ist das Auto – neben
meinem Apartment –
der Ort, an dem ich am meisten
Zeit verbringe.
Normalerweise höre
ich im Auto Musik:
Natürlich viele klassische
Stücke, dazu Jazz oder auch Popmusik.
Musik höre ich immer recht laut – sicherlich auch, damit sie die Motorengeräusche übertönt.
Beim Elektroauto ist das anders. Hier gibt es kein Motorenbrummen, sondern ein angenehmes Rauschen
wie ein Windhauch. Das erinnert mich eher an die Fahrt in einem modernen
Lift als an die in einem herkömmlichen Automobil.
So lautlos und umweltfreundlich unterwegs zu sein, ist eine wunderbare Erfahrung.
Diese Technologie ist faszinierend, und ich bin überzeugt, dass sie sich durchsetzen wird. Ein Vergleich aus der Musikindustrie: Noch vor zehn Jahren hätte ich nicht im Traum daran gedacht, Musik über das Internet herunterzuladen. Heute ist es für mich
der beste und bequemste Weg,
neue Musik zu entdecken.
So wird sich auch die Elektromobilität
entwickeln: In ein paar Jahren
werden wir viel mehr lautlose Autos wie dieses
auf den Straßen finden.
Ihre Reichweite wird
größer sein,
und wir
werden auch nicht
mehr lange
nach Ladestationen
suchen
müssen.
Mit
der
Elektromobilität
wird
die
Welt
leiser.
Ein schöner
Gedanke, denn
für mich als
Musiker
ist die Stille wichtig.
Ohne sie gäbe es keine Musik.
Jedes Musikstück
beginnt in der Stille, und es
endet in der Stille.
Ich genieße es, vor dem Beginn
eines Stückes kurz in diesen
Moment der absoluten Ruhe einzutauchen. Nur so
kann ich mich konzentrieren. Ich nenne das meinen
„Pausen-Modus“. So sehr ich beinahe alle Formen von Musik liebe:
Gäbe es die Stille nicht,
wäre sie weniger wert. Wenn ich ein Konzert gebe, sind störende
Geräusche für mich schwer erträglich. Abseits der Bühne gibt es jedoch maschinelle
und mechanische Geräusche, die ich sehr schätze und die Leben, Energie und Bewegung bedeuten.
Gerade jetzt beschleunigt das Auto. Es klingt, als müsse es sich dafür nicht anstrengen.
Ich höre, wie das Geräusch der Räder auf der Straße intensiver wird,
zudem spüre ich das Drehmoment, die immer höhere
Geschwindigkeit. Ein aufregendes Gefühl! Wie ein Crescendo: Die Musik wird lauter, jedoch nicht plötzlich und lärmend, sondern allmählich und organisch.
Der elektrische e-up!klingt sanft –
und sein Klang lässt
auch die Landschaft
irgendwie sanfter
erscheinen,
das Grün
der Wälder, das
Sonnenlicht. Ich würde
gern noch weiterfahren.

Lang Lang,
Pianist

1 Volkswagen e-up! 60 kW Stromverbrauch in kWh/100 km kombiniert 11,7; CO2-Emissionen in g/km kombiniert 0.

TEXT
André Boße

FOTOGRAFIE
Matthias Haslauer